Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Auf Agrargrundstücken, die der Stadt Weiterstadt gehören, dürfen keine glyphosathaltigen Produkte mehr eingesetzt werden.
  2. Der Magistrat wird beauftragt, sich mit den Landwirten zusammenzusetzen und ökologischere Alternativen für den Einsatz auf unseren Feldern zu überlegen.

Begründung:

In neuester Zeit hat die Weltgesundheitsorganisation WHO internationale Glyphosatstudien ausgewertet und stuft das Herbizid, das bereits in mehreren Ländern verboten wurde, nunmehr für den Menschen als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Eine Studie von Prof. Monika Krüger belegt, dass bei ca. 70 % der Bevölkerung Glyphosat im Urin nachgewiesen werden kann, was aus unserer Sicht bereits sehr beängstigend ist. Neben diesen Risiken trägt das Herbizid verstärkt zum Artensterben bei, da durch das Abtöten der Beikräuter vielen Insekten und damit auch den Feldvogelarten die Nahrungsgrundlage entzogen wird.

Nachdem Deutschland in der EU der Verwendung von Glyphosat erneut zugestimmt hat, ist es möglich, dass Glyphosat auch in Zukunft in Deutschland eine Zulassung erhalten wird. In den Sondierungen zwischen Union und SPD auf Bundesebene ist zwar ein Verbot von Glyphosat erwähnt, aber fraglich, ob es tatsächlich kommt. Um ein symbolisches Zeichen hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft zu setzen, wollen wir den Einsatz auf stadteigenen Grundstücken unterbinden, unabhängig davon, ob es tatsächlich eingesetzt wird oder nicht. Gleichzeitig ist es wichtig, mit den Landwirten im Dialog zu bleiben, um gemeinsam Alternativen zu finden.

Eine weitere Begründung erfolgt mündlich.