Am Donnerstag, 23.03.2023 lud die SPD Weiterstadt zu einer kleinen Gedenkveranstaltung in der Otto-Wels-Straße in Weiterstadt ein, um an den 90. Jahrestags der Rede von Otto Wels zu den Ermächtigungsgesetzen der Nationalsozialisten vom 23. März 1933 zu erinnern.

Der Vorsitzende Dr. Alexander Koch fasste die geschichtlichen Fakten zu diesem denkwürdigen Tag sehr eindrücklich für die anwesenden Genoss*innen und Gästen vor dem DRK- Zentrum zusammen.

„An diesem Tag vor genau 90 Jahren – stimmte die SPD-Fraktion als einzige Partei im Reichstag in Berlin gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten. Mit dem Gesetz bekam 1933 die Nazi-Regierung die Möglichkeit, ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat, sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen. Für eine solche Verfassungsänderung brauchten die Nazis eine Zweidrittelmehrheit im Parlament. Und die bekamen sie auch: Denn mit 444 Stimmen der Regierungskoalition aus NSDAP und DNVP sowie von Zentrum, der Bayerischen Volkspartei (BVP) und Deutschen Staatspartei wurde das Gesetz angenommen. Das Parlament entmachtete sich somit selbst und die Nationalsozialisten hatten nun innenpolitisch freie Bahn.

Lediglich die verbliebenen 94 Abgeordneten der SPD ließen sich an jenem Tag nicht einschüchtern. In seiner letzten, freien Reichstagsrede sagte der damaliger Partei- und Fraktionsvorsitzender Otto Wels (* 1873- ✝1939) jenen berühmten Satz: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!“

Bürgermeister Ralf Möller ergänzte: „Ein stolzer Moment sozialdemokratischer Geschichte…“

Die SPD Weiterstadt bekundete mit einem Straßenbild entschlossen gemeinsam an diesem Abend, dass leider auch heute unsere parlamentarische Demokratie noch immer keine Selbstverständlichkeit ist.

       

 

 

Weiterführende Informationen zu Otto Wels finden sich mit freundlicher Genehmigung der Friedrich- Ebert -Stiftung, Bonn unter: https://www.fes.de/adsd50/otto-wels