Mit einer konstruktiv verlaufenen Tagesklausur und einer erfolgreichen letzten Stadtverordnetenversammlung gehen SPD und Freie Wähler mit einem guten Gefühl in die parlamentarische Sommerpause. Auf der gemeinsamen Tagung konnten viele Themen ausführlich beraten werden. Zentrale Punkte waren hierbei u. a. die anstehenden Investitionen bei der Kinderbetreuung sowie das Thema städtische Immobilienwirtschaft. Für die Sommerpause sind Besichtigungen städtischer Immobilien sowie eine Online-Umfrage geplant. Die beiden Fraktionsvorsitzenden Benjamin Gürkan (SPD) und Kurt Weldert (Freie Wähler) fassten die arbeitsreiche Klausur zufrieden zusammen: “Wir haben sehr konzentriert beraten und einen gemeinsamen Fahrplan für die nächsten Monate vereinbart, wann und wie wir die kommenden Projekte angehen wollen. Unsere Abstimmung ist hierbei sehr eng und gut.”
In der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause wurden wichtige Beschlüsse zur Kinderbetreuung gefasst. Diese ist in Weiterstadt überdurchschnittlich gut, so liegt die Betreuungsquote klar über dem Durchschnitt des Landkreises und Hessens. <font“>Der von der Opposition aufgebrachte Begriff “Betreuungsmisere” geht völlig an der Realität vorbei und redet die Arbeit von Verwaltung und Erzieher/innen unnötig schlecht. Allerdings gibt es noch Verbesserungspotenzial, gerade bei der Behebung des Personalproblems. So ist der Markt für Erzieher/Erzieherinnen weitgehend leergefegt, was allerdings schnelle Lösungen erschwert. Trotz aller Differenzen suchte die Kooperation aus SPD und Freien Wählern mit ihrem eingebrachten Antrag einen Konsens mit der Opposition, was schließlich gelang. Bestandteil des gemeinsamen Beschlusses ist unter anderem die schnellere Realisierung einer KiTa auf dem Gelände der ehemaligen Schlossschänke in Gräfenhausen, die Aufstockung von unbefristeten Stellen und die verstärkte Förderung von privaten Trägern, wenn diese ausschließlich Weiterstädter Kinder aufnehmen. “Wir konnten mit unseren Punkten deutlich machen, dass für uns die gute Kinderbetreuung ganz oben auf der Agenda steht und damit auch die Opposition in diesem Haus überzeugen”, so der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Lukas Harnischfeger.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Schaffung von günstigem Wohnraum im Klein-Gerauer Weg nahe dem Weiterstädter Sportplatz. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hatte bis vor kurzem geplant, hier Flüchtlingsunterkünfte zu errichten. Nach der geplanten 10-jährigen Nutzung als Flüchtlingsunterkunft, sollten die Gebäude dann als günstiger Wohnraum vermietet werden, so wurde es im März 2016 auch mit großer Mehrheit im Weiterstädter Parlament beschlossen. Aufgrund gesunkener Flüchtlingszahlen hat der Kreis das Projekt aber inzwischen gestoppt. Unabhängig von der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft, sind die Weiterstädter Verwaltung und die Kooperation aus SPD und Freie Wähler der Auffassung, dass nun insgesamt 48 Wohneinheiten mit günstigem Wohnraum nach wie vor sinnvoll und notwendig sind – Weiterstadt benötigt dringend bezahlbaren Wohnraum. Der bisherige Investor möchte auch das abgewandelte Projekt verwirklichen. Gegenüber dem genannten Beschluss von 2016 wurde die Anzahl der Wohneinheiten deutlich reduziert. Die CDU hatte den Beschluss von 2016, also die deutlich größere Bebauung, einstimmig mitgetragen. Die deutlich kleinere Bebauung wird jedoch von der CDU nicht nur abgelehnt, sondern von ihrem Fraktionsvorsitzenden Lutz Köhler unter dem mehrfach verwendeten Schlagwort “Ghettoisierung” sehr polemisch attackiert. Dieser nach Auffassung von SPD und Freie Wähler unsägliche Begriff wurde von Alexander Koch (SPD) in der Stadtverordnetenversammlung und Eugen Moczygemba (Freie Wähler) in der  Ausschussberatung entschieden zurückgewiesen.